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In diesem Blog erscheinen aktuelle Themen rund um Massentierhaltung, Tierschutz, etc.
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Berlin, 12. Dezember 2020. Die internationale Organisation Animal Equality veröffentlicht heute erschütternde Aufnahmen aus dem Betrieb eines Vertragspartners von Wiesenhof. Als größter Produzent von Hähnchenfleisch in Deutschland werden die Produkte von Wiesenhof großflächig vertrieben, u. a. bei Edeka und Rewe.
Während der Undercover-Recherche in einem Hühnermastbetrieb in Sachsen-Anhalt im Zeitraum von Februar bis April 2020 wurden zahlreiche gravierende Verstöße gegen geltende Tierschutzvorschriften dokumentiert. Das dabei entstandene Material wurde Animal Equality zugespielt. Am 11. Dezember 2020 hat Animal Equality gegen den Betrieb bei den zuständigen Behörden Anzeige erstattet.
"Der in diesem Betrieb
dokumentierte tierquälerische Umgang mit Hühnern sollte nicht nur zu
seiner sofortigen Schließung führen, sondern auch zu einer offiziellen
Untersuchung darüber, wie Hühner in Deutschland gehalten und getötet
werden."
- Sharon Núñez, Präsidentin, Animal Equality
Die von Aktivist*innen aufgenommen Bilder sind verstörend.
Die Tiere werden von den Arbeiter*innen brutal getreten und aggressiv durch die Halle gescheucht. Die Arbeiter*innen führen sogenannte Nottötungen wiederholt vorschrifts- und tierschutzwidrig aus. Den Tieren werden die Hälse umgedreht, Tötungsversuche finden ohne Betäubung statt. In vielen Fällen werden die Tiere lebend in Eimern entsorgt. Viele der Tiere bewegen sich nach den grausamen Tötungsversuchen noch mehrere Minuten bis sie langsam und qualvoll verenden. Allein in diesem Betrieb sind ca. 210.000 Tiere von derart grausamen Zuständen betroffen. Die PHW-Gruppe, zu der auch Wiesenhof gehört, ist der größte deutsche Geflügelzüchter und -verarbeiter sowie eines der größten Unternehmen der deutschen Lebensmittelindustrie und schlachtet 354 Millionen Vögel jährlich.
Aktueller denn je: die Auswirkungen mangelnder Hygienemaßnahmen.
Entgegen klarer Vorschriften desinfizieren die Arbeiter*innen während des gesamten Zeitraums der Dokumentationen ihre Schuhe nicht. Darüber hinaus sind die Gebäude extrem verschmutzt. Desweiteren wurden besonders verstörende Szenen dokumentiert, als ein Arbeiter wiederholt in einem Vorraum des Betriebes eigenhändig Hühner zerlegt, um sie an einen Hund zu verfüttern. Die Haltung von Tieren auf engstem Raum sowie mangelnde Hygiene begünstigen die Entstehung und Übertragung von z. B. Zoonosen. Damit gemeint sind Krankheiten, welche von Tieren auf Menschen übertragen werden können. Ein gravierendes Problem, welches angesichts der COVID-19 Pandemie aktueller nicht sein könnte.
Aufgrund der bekannten Missstände in der industriellen Geflügelhaltung haben sich mittlerweile aber auch in Deutschland viele Unternehmen freiwillig dazu verpflichtet, die Standards der Europäischen Masthuhn-Initiative umzusetzen. Dies ist ein Schritt in die richtige Richtung. Letztlich bedarf es aber einer Änderung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung (TierSchNutztV), um verpflichtende Standards zu schaffen.
Animal Equality Germany hat deswegen eine Petition gestartet, in welcher Julia Klöckner (Bundeslandwirtschaftsministerin) und Claudia Dalbert (Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft und Energie des Landes Sachsen-Anhalt) aufgefordert werden, die TierSchNutztV endlich an die Vorgaben des Tierschutzgesetzes anzupassen, eine Erhöhung der Kontrolldichte in Tierhaltungsbetrieben durch die Veterinärbehörden zu gewährleisten, sowie das Strafrecht im Tierschutz zu verschärfen, um Verstöße gegen das Tierschutzgesetz wirkungsvoll ahnden zu können.
Video: https://www.youtube.com/watch?v=-9WVBviHWqg
Fotomaterial: https://www.flickr.com/photos/animalequalityde/albums/72157717255588471
Kampagnen-Webseite: https://animalequality.de/huehnerleid
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