Es
ist an der Zeit mal ein paar Worte zum amtierenden Bundesminister für
Ernährung und Landwirtschaft Christian Schmidt (CSU) zu verlieren.
Meine
persönliche Meinung:
Christian
Schmidt ist ein Landwirtschaftsminister, der seinem Amt in keinster
Weise gerecht wird. Aus meiner Sicht tut er so gut wie nichts für
das Tierwohl, obwohl das Staatziel Tierschutz schon seit 2002 im
Grundgesetz verankert ist. Er versteckt sich in Sachen Tierschutz
hinter der EU, weil er einen deutschen Alleingang ausschliesst, der
durchaus möglich wäre. Sein jüngst eingeführtes „Tierschutzlabel“
ist nur Makulatur und nicht der Beachtung wert, weil es auf
freiwilliger Basis verwendet werden darf.
Er verhindert selbst die
kleinsten Verbesserungen im Tierschutz, sei es bei der Haltung der
Nutztiere oder bei Tieren in Versuchslaboren.
Seinem
Ministerium untersteht das Bundesamt für Verbraucherschutz und
Lebensmittelsicherheit. Für die Lebensmittelsicherheit tut er
ebenfalls nichts, weil z.B. weiterhin der flächendeckende
prophylaktische Antibiotikaeinsatz in der Massentierhaltung
stillschweigend geduldet wird. Auch der Einsatz des hochgiftigen
Glyphosat als Unkrautvernichter befürwortet er weiterhin.
Er
sieht auch keinen Handlungsbedarf, wenn es um die massenweise
Ausbringung von Gülle auf unseren Feldern geht, die die Nitratwerte
im Grund- und Trinkwasser ansteigen lassen.
Er unternimmt auch
nichts gegen die massenweise Verbrauchertäuschung in den Kühlregalen
unserer Supermarkt- und Discounter-Ketten, in denen Wurst- und
Fleischwaren mit Gutshof-Idylle von „Gut Ponholz“, „Mühlenhof“
oder „Gut Drei Eichen“ angeboten werden, die es gar nicht gibt.
Landwirtschaftsminister
Schmidt ist für Schweinefleischpflicht an Schulen und Kitas und für
ein Verbot von „veganer Wurst“ oder „Gemüse-Schnitzel“, weil
darin Begriffe vorkommen, die vorher nur Produkten mit Fleisch
vorbehalten waren. Begründung: Diese Bezeichungen wären irreführend
für den Verbraucher.
Minister
Christian Schmidt gibt immer nur Absichtserklärungen ab, tut aber
nichts für Tiere und Verbraucher. Dafür scheint er aber als
Lobbyist der Agro- und Fleischindustrie umso mehr aktiv zu sein, wenn
man sich seine Blockadehaltung zu den vorstehenden Themen einmal
ansieht, denn genau dies spielt diesen Industrien in die Hände und
sorgt für einen Stillstand aller Verbesserungsprozesse.
Warum
führt der Bundesminister z.B. nicht eine verbindliche Kennzeichnung
für das Tierwohl bei Wurst- und Fleischwaren ein, so wie es diese
bereits bei den Eiern (0, 1, 2, 3) gibt? Ganz einfach: die
Verbraucher haben sich bei den Eiern klar und deutlich entschieden
nur noch Eier zu kaufen, die aus besserer Haltung der Tiere kommen. Dasselbe
würde dann eventuell auch bei Wurst und Fleisch passieren und damit
der Fleischindustrie ein erheblicher Schaden zugefügt.
Bundesminister
Schmidt scheint den Agro- und Fleischkonzernen zu signalisieren:
„Macht euch keine Sorgen, ich regele das schon.“
Man
könnte die Kette der Ignoranz des Bundesministers zu vielen Themen
beliebig fortsetzen. Für die grossen Agro-Konzerne scheint der
Minister ein großes offenes Ohr zu haben, für die kleinbäuerliche
Landwirtschaft überhaupt nicht. Statt sich für Subventionen dieser
Betriebe stark zu machen befeuert er lieber die Agro- und
Fleischkonzerne.
Herr
Bundesminister Schmidt:
Aus meiner Sicht versagen Sie auf der ganzen
Linie! Man kann nur hoffen, dass Sie nach der nächsten Bundestagswahl kein Bundesminister mehr sind.
Dies
soll an dieser Stelle genügen. Im folgenden einige Links zum Thema
BMLE Christian Schmidt. Googeln sie einfach mal ein wenig, sie werden
massenweise fündig!
Willi
Mispelbaum
Bundestag: Debatte über den Tierschutz am 03.12.2015
hier möchte ich speziell auf die Passage 0:57:00 bis 1:04:00 verweisen
Landwirtschaftsminister Schmidt als Marionette der Fleischlobby