Mittwoch, 20. November 2019

20.11.2019: Gefunden bei Animal Equality

Erneut blutiges Massaker beim weltgrößten Tieropferfest?

Alle fünf Jahre findet in Bariyarpur, einem Ort im Süden Nepals, das größte Tieropferfest der Welt statt. Dabei werden hunderttausende Tiere zu einem Tempel getrieben, um sie dort der Göttin Gadhimai zu opfern. Von Animal Equality veröffentlichte Aufnahmen aus dem Jahr 2014 machten die extreme Tierqual und die Brutalität sichtbar. Die Aufnahmen zeigen Tiere, die von den Besucher*innen mit Macheten regelrecht niedergemetzelt werden und stunden- teilweise tagelang Todesqualen erleiden. Trotz großen internationalen Protests wird das Gadhimai-Tieropferfest am 3. Dezember 2019 erneut stattfinden.
Es sind Szenen wie aus einem Horrorfilm: Mit Macheten bewaffnet rennen hunderte Menschen hinter tausenden, verängstigten Büffeln her. Sie zielen auf die Hinterläufe der Tiere, um sie bewegungsunfähig zu machen und so am Weglaufen zu hindern. Einer nach dem anderen werden die Büffel niedergemetzelt. Die Tiere ahnen, was ihnen bevorsteht, und suchen verzweifelt Schutz in den Ecken und an den Seiten des Feldes. Vergeblich. Schätzungsweise 2.000 Büffel mussten während des Gadhimai-Tieropferfestes 2014 auf brutale Art und Weise ihr Leben lassen. Daneben über 30.000 Ziegen, Schweine, Vögel und andere Tiere. Auch wenn diese Zahl noch immer unvorstellbar hoch ist, waren es bedeutend weniger als die Jahre zuvor.

Der Grund dafür ist der unermüdliche Einsatz von Animal Equality und anderen Organisationen für ein Ende der Tieropfer. 2014 rief Animal Equality die „Massaker beenden“-Kampagne ins Leben. Nach ausgiebigen Gesprächen mit Animal Equality beschloss die indische Regierung eine neue Richtlinie zu erlassen, die den Transport von Tieren nach Nepal während des weltgrößten Tieropferfests verbietet. Diese Entscheidung trug maßgeblich dazu bei, die Zahl der geopferten Tiere im November 2014 um rund 70 % zu reduzieren. Im Juli 2015 verkündete das Tempel-Komitee schließlich, die Tieropfer zu beenden.

Doch nun wird  das Tieropferfest am 3. Dezember 2019 erneut stattfinden – unter großem internationalen Protest von Tierschutz-Aktivist*innen und -Organisationen.

Aufgrund der aktuellen Entwicklungen in Nepal hat Animal Equality beschlossen, die „Massaker beenden“-Kampagne dieses Jahr fortzusetzen. Die Kampagne beinhaltet eine Petition, mit der die nepalesische Regierung unter anderem aufgefordert wird, die grausamen Tieropfer ein für allemal zu verbieten und gewaltfreie Alternativen für das Opferfest aufzuzeigen. Amruta Ubale, Geschäftsführerin von Animal Equality in Indien, erklärt: Das Opferfest blickt auf eine 260-jährige Geschichte zurück. Damals träumte Bhagwan Chaudhary davon, dass all seine Probleme gelöst werden, wenn er der Göttin Gadhimai ein Blutopfer darbringe. Er startete das Ritual mit ein paar Tropfen seines eigenen Blutes. Wie passen Tieropfer da in das Bild?

In dem Bestreben die Tieropfer zu beenden und in Übereinstimmung mit der ursprünglichen Tradition, schlägt Animal Equality daher eine sinnvolle Form des Blutopfers vor. In Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz in Nepal organisiert das Team vor Ort eine Blutspendeaktion, bei der Gläubige ihr eigenes Blut spenden, um der Göttin zu huldigen. Amruta Ubale ist überzeugt: Diese Form des Blutopfers wird das grausame, negative Image von dem Opferfest nehmen und zusätzlich positive Auswirkungen haben, indem es bedürftigen Menschen hilft. Wir fordern die nepalesische Regierung und das Tempel-Komitee auf, unsere Aktion zu unterstützen und die Gläubigen dazu zu ermutigen, selbst Blut zu spenden, anstatt das Blut unschuldiger Lebewesen zu vergießen.

Über Animal Equality
Animal Equality ist eine internationale Organisation, die gemeinsam mit Gesellschaft, Politik und Unternehmen daran arbeitet, Grausamkeit in der Massentierhaltung zu beenden. Unsere Vision ist eine Welt, in der alle Tiere Respekt und Schutz erfahren. Wir treten als internationale Organisation für Werte wie Mitgefühl und Gerechtigkeit ein und glauben an eine Gesellschaft, in der diese Werte verbreitet und gelebt werden.

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