Freitag, 19. Juli 2019

19.07.2019: Gefunden bei Campact

Qual ohne Wahl
CDU-Agrarministerin Julia Klöckner will ein Tierwohl-Label auf den Markt bringen, das Agrarkonzerne zu nichts verpflichtet und den Tieren nicht hilft. Beenden Sie die Qual im Stall – unterzeichnen Sie jetzt unseren Appell für ein verpflichtendes Gütesiegel!
Wer im Supermarkt nach den Grillwürstchen oder der Milchtüte greift, weiß nichts über die Lebensbedingungen der Tiere. Viele hatten entzündete Gelenke, Lungen oder Euter. Jedes vierte Tier, das als Produkt auf unserem Teller landet, war krank.[1] CDU-Agrarministerin Julia Klöckner plant jetzt ein Gütesiegel für Fleisch – mit dem die Qual in den Ställen weitergeht. Das Tierwohl-Label verpflichtet die Agrarkonzerne zu nichts: Die Kennzeichnung ist freiwillig – und gilt nur für Schweine.[2]
Wir brauchen ein verpflichtendes Kennzeichen für alle Produkte. Das fordern Tierschutzverbände seit Jahren. Auch der Deutsche Bauernverband und die Schweinehalter*innen rufen nach der Pflicht.[3,4] Selbst in der Union gibt es Stimmen, die ein verbindliches Siegel fordern.[5] Doch Klöckner will sich nicht mit mächtigen Großkonzernen anlegen. Sie hält stur an der Freiwilligkeit fest.
Jetzt müssen wir Verbraucher*innen eingreifen – damit Julia Klöckner merkt: Mit ihrem Etikettenschwindel kommt sie nicht weit. Wenn wir mindestens 100.000 Unterschriften zusammenkriegen, organisieren wir einen großen Aufstand der Tiere. Verkleidet als Kühe, Schweine und Hühner machen wir der Agrarministerin klar: Wir wollen keine Politik, die Tierleid legitimiert. Unterzeichnen Sie dafür jetzt den Appell an Klöckner!
Gekürzte Ringelschwänze, abgeschliffene Eckzähne und kaum Platz: Die unterste Stufe von Klöckners Kennzeichen liegt kaum über dem gesetzlichen Mindeststandard. Danach soll ein 110 Kilogramm schweres Mastschwein gerade einmal zweieinhalb DIN-A4-Blätter mehr Platz bekommen. Viele Hersteller werden sich damit begnügen und ihre Produkte mit Begriffen wie „artgerecht“ und „mehr Tierwohl“ schmücken. So lässt sich vor allem der Umsatz steigern, nicht aber das Wohlergehen der Tiere.
Um die Verhältnisse in den Ställen zu ändern, muss ein gesetzlich verpflichtendes Kennzeichen her – und zwar für alle Tiere. Nur so können Verbraucher*innen vor dem Kühlregal richtig handeln. Die verpflichtende Kennzeichnung für Hühnereier zeigt, wie viel das bringt: Inzwischen sind die billigsten Eier mit der Ziffer 3 – aus Käfighaltung – weitgehend aus den Supermarktregalen verschwunden.[6]
Freiwilligkeit funktioniert nicht in der Lebensmittelbranche. Zeigen Sie Julia Klöckner, dass Sie wissen wollen, was sie kaufen. Unterzeichnen Sie jetzt den Appell und fordern Sie von der Agrarministerin ein verpflichtendes Kennzeichen.
Herzliche Grüße
Lina Gross, Campaignerin
PS: Die Kuh Nummer 38540 ist schwer krank. Statt sie zu erlösen, wird sie getreten und über den Boden geschleift.[7] Videos aus einem Allgäuer Milchviehbetrieb zeigen: Unseren Tieren geht es miserabel. Ein verpflichtendes, weitreichendes Tierwohl-Label könnte das Tierleid beenden. Unterzeichnen Sie dafür jetzt!
[1] „Wir machen Nutztiere systematisch krank“, Zeit, 22. September 2016
[2] „Staatliches Tierwohlkennzeichen für Schweine: Klöckner stellt Kriterien vor“, Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, 6. Februar 2019
[3] „Klöckner verteidigt staatliches Tierwohllabel“, agrarheute, 17. Januar 2019
[4] „Unterstützung für Niedersachsens Tierwohl-Vorstoß“, NDR, 30. Juni 2019
[5] „Julia Klöckner muss um ihr staatliches Tierwohllabel bangen“, Der Tagesspiegel, 4. Juli 2019
[6] „Man lobt keinen Autofahrer, der an einer roten Ampel stehen bleibt“, Welt, 6. Februar 2019
[7] „Das Leiden der Nummer 38540“, Süddeutsche Zeitung, 8. Juli 2019

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